Wie funktioniert eine Waschmaschine mit Trockner? Technik einfach erklärt

Waschmaschine oder Trockner kennt jeder. Aber wie funktioniert eigentlich eine waschmaschine mit trockner – also ein Gerät, das beides kann? Für viele ist das Kombigerät praktisch, aber technisch ein kleines Rätsel. Dabei ist es gar nicht so kompliziert, wenn man das Grundprinzip einmal verstanden hat.

Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie ein Waschtrockner aufgebaut ist, wie die Programme ablaufen und was technisch im Inneren passiert – ganz ohne Fachjargon.

Zwei Funktionen in einem Gerät

Eine Waschmaschine mit Trockner sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale Waschmaschine. Das Gehäuse, die Trommel, das Display – alles bekannt. Der Unterschied liegt in der Technik im Inneren: Hier sind zwei Systeme eingebaut, die unabhängig voneinander oder in Kombination arbeiten können.

Der Waschprozess läuft wie bei einer herkömmlichen Maschine ab. Beim Trocknen kommt eine spezielle Luftzirkulation zum Einsatz, oft mit Kondensationstechnik.

So läuft der Waschvorgang ab

Zuerst wird Wasser aus der Leitung in die Trommel geleitet. Gleichzeitig wird das Waschmittel aus der Einspülkammer gezogen und mit dem Wasser vermischt. Die Trommel beginnt sich zu drehen – abwechselnd in beide Richtungen. So wird die Wäsche durch das Wasser gezogen, gedrückt und „geknetet“.

Sensoren messen dabei Temperatur, Wasserstand und gegebenenfalls auch die Beladung. Nach dem Hauptwaschgang folgen mehrere Spülgänge, um Waschmittelreste zu entfernen. Dann kommt das Schleudern: Die Trommel dreht sich sehr schnell, um möglichst viel Wasser aus der Kleidung zu drücken.

Dieser gesamte Waschzyklus ist in Kombigeräten nahezu identisch mit klassischen Waschmaschinen.

Und wie funktioniert das Trocknen?

Hier wird es interessant: Nach dem Schleudern startet die Trocknungsfunktion. Dabei wird Luft im Inneren des Geräts erhitzt und durch die rotierende Trommel geführt. Die warme Luft nimmt die Feuchtigkeit aus der Kleidung auf.

Nun muss diese feuchte Luft irgendwo hin – und hier kommen zwei mögliche Systeme ins Spiel:

1. Kondensationstrocknung (am häufigsten)

Die feuchte, warme Luft wird an einem Kühlelement vorbeigeleitet. Dort kondensiert das Wasser und wird als Flüssigkeit in einen Behälter oder direkt in den Abfluss geleitet. Die trockene Luft wird wieder erhitzt und erneut in die Trommel geführt.

Dieses Verfahren ist geschlossen, es wird also keine Luft nach außen geleitet – ideal für Mietwohnungen ohne Abluftanschluss.

2. Wärmepumpentechnologie (bei neueren Geräten)

Einige moderne Geräte nutzen eine Wärmepumpe anstelle eines klassischen Heizelements. Diese Technik spart Energie, weil die Wärme aus der Luft zurückgewonnen und mehrfach verwendet wird. Der Stromverbrauch ist dadurch deutlich geringer.

Allerdings ist das System komplexer und oft teurer in der Anschaffung. Dafür arbeitet es besonders effizient – was für Vielnutzer interessant ist.

Wie erkennt das Gerät, wann die Wäsche trocken ist?

Moderne Geräte besitzen Feuchtigkeitssensoren in der Trommel oder im Luftstrom. Sie messen regelmäßig den Restwassergehalt der Kleidung. Sobald ein vorher festgelegter Wert erreicht ist (zum Beispiel „bügelfeucht“ oder „schranktrocken“), stoppt das Programm automatisch.

Das schützt die Wäsche vor Übertrocknung und spart gleichzeitig Energie.

Was passiert bei einem vollständigen Wasch-Trocken-Zyklus?

Ein typischer Kombi-Durchgang sieht so aus:

  1. Waschgang (inkl. Spülen und Schleudern)
  2. Automatischer Übergang in den Trocknungsmodus
  3. Erwärmen der Luft und Start der Trommelrotation
  4. Kondensation oder Entfeuchtung durch Wärmepumpe
  5. Sensorisches Nachmessen des Trocknungsgrades
  6. Abkühlen der Kleidung am Ende
  7. Signalton oder Anzeige: Programmende

Die Wäsche kommt dann – je nach gewähltem Modus – entweder leicht feucht (zum Bügeln) oder vollständig trocken aus der Maschine.

Wichtige technische Begrenzung: Trocknungskapazität

Ein häufiges Missverständnis: Man kann nicht die volle Waschladung auch komplett trocknen. Die meisten Geräte geben eine Waschkapazität von 8 oder 9 kg an, aber die maximale Trocknung liegt oft bei 5 bis 6 kg.

Grund: Beim Trocknen braucht die Wäsche mehr Platz, damit die Luft zirkulieren kann. Wird die Trommel zu voll, bleibt die Kleidung klamm oder muss länger getrocknet werden.

Braucht eine Waschmaschine mit Trockner spezielle Anschlüsse?

Nein. In der Regel reicht ein normaler Stromanschluss (Schuko-Steckdose) und ein Kaltwasseranschluss. Der Wasserablauf kann über einen Siphon oder direkt in ein Waschbecken erfolgen – wie bei jeder Waschmaschine auch.

Ein Abluftschlauch ist nicht nötig. Das macht Kombigeräte besonders geeignet für Wohnungen ohne separate Waschküche oder Trockenraum.

Fazit: Die Technik ist durchdacht – und für den Alltag gemacht

Eine waschmaschine mit trockner ist kein technisches Wunderwerk, sondern eine clevere Kombination zweier bewährter Systeme. Die Waschfunktion unterscheidet sich kaum von einer normalen Maschine. Das Trocknen erfolgt meist über ein geschlossenes Kondensationssystem oder eine moderne Wärmepumpe.

Für Nutzer bedeutet das: einfachere Abläufe, weniger Platzbedarf und trotzdem saubere, trockene Kleidung – alles mit einem Gerät. Wer weiß, wie das Innenleben funktioniert, kann sein Gerät besser nutzen, pflegen und im Alltag effizient einsetzen.

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